Dienstag, 2. November 2010

Advaita Kalender

Ob dieses Jahr wieder ein "Advaita-kalender" entstehen wird?


"Geschichten sind zum dran Festhalten da.
Das sind richtige Haltegriffe.
Du fühlst Dich wie in einer schlingernden Strassenbahn und stehst ziemlich unsicher.
Da bist Du froh, wenn ein paar von diesen Schlaufen von der Decke hängen.
Die heissen "Christentum" und "Islam" und "Ich bin ein
Alkoholiker" und "Ich bin ein demütiger Diener
des Herrn und tue gute Werke für die Menschheit".
Das sind ein paar der
Halteschlaufen, die wir
zu brauchen glauben,
weil es ja ziemlich beängstigend
sein kann,
sich als Person zu fühlen.
Fällt die Person weg,
entfällt auch dieses Bedürfnis,
sich anzuklammern.
Alle Storys werden
durchschaut.
Wir müssen uns nicht
mehr an ihnen festhalten,
weil wir jetzt einfach im Sein sind, und da ist freier Fall völlig in Ordnung.
Wenn gesehen wird, dass "ich" nichts tue, das ich mein Leben nicht mehr im Griff haben
muss, weil ich gar kein Leben habe - dann ist da einfach nur Sein.
Einfach Tee trinken.
Oder einfach die Erde retten.
Es spielt keine Rolle, was es ist.
Die Erde retten ist ebenfalls in Ordnung.
Aber es ist einfach nur das, was passiert."

***

Aus Richard Sylvester´s "Das Buch Niemand"

Aus dem November-blatt des Kalenders 2010.


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